Während die Kinder größer werden, erlebt man als Eltern regelrechte „Geburtstagstrends“ mit.
In jüngeren Jahren zählen beispielsweise Geburtstage auf dem Bauernhof zu den Klassikern und eine Schatzsuche beim Geburtstag daheim ist für Kinder praktisch ein Muss!
Nach vielen „Event-Geburtstagen“ außer Haus entdecken Kinder anschließend oft den Reiz einer Feier zu Hause ganz neu.
Und mit zunehmendem Alter erobert sich die Übernachtungsparty nicht selten einen der vorderen Plätze auf der „Party-Wunschliste“.
Eine Art der Geburtstagsfeier, die in puncto Organisation zwar schon eine recht aufwändige Angelegenheit ist und nur selten mit der erhofften und wohlverdienten Familien-Wochenend-Erholung einhergeht, sich dafür aber meist als wahre Selbstläufer erweist und bei der größere Kinder erfahrungsgemäß einfach eine Menge Spaß haben.
Viele Stunden mehr gemeinsam verbringen als es bei einem „normalen Nachmittags-Geburtstag“ der Fall ist, zwischen Decken und Kissen noch lange miteinander flüstern, obwohl es längst „Schlafenszeit!“ hieß – das verbreitet selbst drinnen im Wohnzimmer einen Hauch von Spannung und Abenteuer fernab des Alltagstrotts.
Bevor es losgehen kann, gibt es einiges zu bedenken und vieles vorzubereiten.
Einige Überlegungen dazu – wie immer – ganz subjektiv aus Elternsicht:
1. Wie viele Gäste werden eingeladen?
Eines der wichtigsten Kriterien zur Beantwortung dieser Frage ist natürlich: „Wie viel Platz ist vorhanden?“
Gut, wenn es einen Party-Keller oder ein großes Wohnzimmer gibt, das genügend Platz auf dem Boden für viele Luftmatratzen bietet.
Noch besser, wenn das Wetter mitspielt und zudem ein ausreichend großer Garten zur Verfügung steht, in dem die Kinder ein kleines Zeltlager einrichten können.
Findet die Übernachtung jedoch drinnen statt, sollte man sich weniger auf sein Augenmaß verlassen, sondern im Zweifelsfall einmal ausmessen oder ausprobieren, wie viele Isomatten, Matratzen oder Luftmatratzen tatsächlich Platz finden werden, ohne allzu beengte Verhältnisse entstehen zu lassen.
Wenn es letzten Endes so eng werden könnte, dass einige Kinder nur noch ein unbequemes oder unattraktives Schlafplätzchen vorfinden werden, dann sollte die Devise vor dem Verteilen der Einladungen besser lauten: „Weniger ist mehr!“
2. Von Freitag auf Samstag? Oder von Samstag auf Sonntag? Oder gleich in den Ferien?
Die Sommerferien bieten sich generell für Übernachtungsfeiern an, vor allem aber natürlich, wenn eine Nacht in Zelten geplant ist.
Nachteil: In den großen Ferien alle terminlich unter einen Hut zu bekommen, ist seit je her eine praktisch unlösbare Aufgabe!
Die Alternative im Schüleralltag lautet daher meist: Party am Wochenende!
Ob am Freitag oder am Samstag begonnen wird, ist eine Entscheidung, die unter mehreren Aspekten überdacht werden sollte:
Freitagnachmittage sind für viele Kinder noch mit langem Unterricht und Hobbys ausgefüllt.
Und auch, wenn Kinder es nie zugeben würden: Eine Übernachtung mit den Freunden ist eine anstrengende Sache, die man besser ausgeschlafen angehen sollte!
Denn meist wird lange gefeiert, gespielt und schließlich, wenn eigentlich Nachtruhe einkehren sollte, noch einige Zeit weiter getuschelt, bis auch die Letzten in ungewohnter Umgebung in den Schlaf gefunden haben.
Eine Herausforderung an die Kondition, wenn man bereits morgens schon um 7 Uhr oder früher aufgestanden ist!
Samstags kann und darf in der Regel etwas länger geschlafen werden.
Die Gäste kommen also ausgeschlafener und fitter an, die Party kann schon früher am Nachmittag beginnen und an seinem schulfreien Tag kann das Geburtstagskind fleißig bei den zu treffenden Vorbereitungen mithelfen.
Einziger Nachteil: Vielleicht ist keine Bäckerei in der Nähe, die sonntags geöffnet hat, um die Gäste nach der Nacht mit frischen Brötchen versorgen zu können.
Aber dieses „Problem“ sollte im Zweifelsfall kein Hinderungsgrund sein, denn es lassen sich ganz sicher leckere Alternativen finden!
3. Einladungen schreiben oder: „Was muss alles mitgebracht werden?“
Auch, wenn man in „Notfällen“ noch mit einer begrenzten Zahl von Bettdecken, Kissen, Isomatten oder Luftmatratzen aushelfen könnte: Besser ist es, allen Kindern auf der Einladungskarte in etwa Folgendes mitzuteilen:
„Bitte bringe eine Isomatte oder eine Luftmatratze mit, dazu einen Schlafsack oder eine Bettdecke, außerdem Schlafanzug, Zahnbürste und ein Handtuch, ein Kuscheltier (wenn du magst), ein Kissen, und alles, was du sonst noch für guten Schlaf benötigst“.
4. Mögliche „Programmpunkte“
Wenn bei schönem Wetter die Party im Garten starten kann, muss man sich im Vorfeld meist gar nicht zu viele Gedanken machen, womit sich die Kinder beschäftigen können:
Größere Kinder kennen viele Spiele von anderen Geburtstagen oder aus dem Sportunterricht, die man mit wenig Material in größerer Runde spielen kann.
Wenn man dann noch den Grill anheizt und die Runde mit Würstchen, anderem Grillgut und Co. verköstigt, stellt sich die Feierlaune von ganz alleine ein und Langeweile hat keine Chance!
Ob drinnen oder draußen: Generell bietet sich in puncto Verköstigung alles an, das gut vorzubereiten ist, bei dem die Kinder viel mitwirken können (beispielsweise Hamburger, selbstbelegte Pizza, Hot Dogs…) und aus dem sich für jeden Geschmack das Passende zusammenstellen lässt.
Alternativ oder zusätzlich kann man eine Schatzsuche vorbereiten, eine DVD mit einem altersgerechten Film einlegen oder ein (Gesellschafts)Spiel anbieten, bei dem alle mitmachen können.
Schon recht günstig gibt es beispielsweise Kartenspiele für die richtig große Runde – mit sechs Spielern und mehr – im Handel.
Ein guter Geschenke-Tipp übrigens auch gleich für die eingeladenen Gäste, die sich noch über einen Hinweis für ein passendes Präsent freuen!
Und sofern alle bereit sind, sich beim Spielen abzuwechseln, sind ein, zwei Runden an der Spielkonsole erfahrungsgemäß auch immer heiß begehrt.
5. Der Abschluss
Auch, wenn dem Geburtstagskind in der Regel seine Party gar nicht lange genug dauern kann: Es ist nicht verkehrt, einen nicht allzu späten Schlusspunkt zu setzen!
Die Nacht war lang, nach dem Frühstück ist „die Luft raus“ und die meisten Kinder sind in der Regel gar nicht allzu böse, wenn sie um die frühe Mittagszeit wieder von ihren Eltern in Empfang genommen werden.
Davor steht natürlich noch ein großes Frühstück mit allem, was das Herz begehrt, das gemeinsame Aufräumen, Einrollen von Schlafsäcken und Co. und vielleicht – als schöne Erinnerung – ein gemeinsames Foto von allen Gästen samt Geburtstagskind.
4 Kommentare
Vielen lieben Dank für die Tipps. Wir feiern das nächste Wochenende den ersten richtigen Kindergeburtstag mit unserer kleinen (mit vier Gästen) und euer Artikel hat uns da bei den Planungen echt weitergeholfen!
Vielen Dank für die Tipps! Bin jetzt deutlich beruhigter, dass ich an alles gedacht hab vor unserem ersten „großem“ Kindergeburtstag
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