Schwimmen im Freibad unter sommerlich blauem Himmel aus Spaß an der Freude bei Temperaturen, wie man sie sich im Juli und August wünscht? Eine herrliche Angelegenheit für Jung und Älter!
Schulschwimmen in der Halle zwischen Oster- und Herbstferien? In der Regel für Kinder ein unbeschwertes Vergnügen, das für begeisterte Wasserratten ein wunderbares Highlight auf dem Stundenplan darstellen kann.
Doch wenn erst einmal der Herbst Einzug gehalten hat? Wenn Regen und stürmischer Wind für typisches Novemberwetter sorgen? Und schließlich bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts Schneeflocken vom Himmel rieseln?
Dann rücken der Gedanke ans Schwimmen samt der Lust darauf vielleicht in weite Ferne?
Dann bereit weniger das Schwimmen selbst im schließlich immer gleich warmem Hallenbad-Wasser als das „Drumherum“ beim wöchentlichen Training im Schwimmverein oder beim regelmäßig stattfindenden Schwimmunterricht in der Schule manchen Eltern Kopfzerbrechen („Klappt das Umziehen aus den dicken Kleiderschichten und das Trocknen der (langen) Haare?“) bis Sorgenfalten:
„Danach in den feucht gewordenen Sachen raus in die Kälte – und das gar mit noch nassen Haaren? Da ist mein Kind doch dauernd krank!“
Kälte allein macht keine Erkältung
Als erwiesen gilt: Auch wenn die Erkältung die Kälte im Namen hat, wird niemand allein durch Kälte, verursacht durch nasse Haare und Frösteln in feuchter Kleidung, krank werden.
Dafür bedarf es Viren, die sich in entsprechender Anzahl „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ aufhalten.
Trotz dieser Erkenntnis haben viele ein ungutes Gefühl bei besagtem Schwimmen im Winter. Wer hat schließlich nicht schon selbst (mindestens) einmal im Leben die Erfahrung gemacht: „Gestern ordentlich gefroren, heute plötzlich stark erkältet?“.
Und tatsächlich findet man für den Zusammenhang „Kälte im Winter = Schnell erkältet“ mögliche Gründe:
Besagte Viren, denen wir immer mehr oder weniger ausgesetzt sind, haben zum einen mal mehr und mal weniger gute Chancen haben, eine Erkältung auszulösen.
Geschlossene, weniger als im Sommer gelüftete Räume – Bus, Bahn, Schulklasse, Kinderzimmer und der Rest der eigenen vier Wände – , in denen sich zudem teils im Winter öfter aufgehalten wird als im Sommer, bieten ideale Voraussetzungen für deren Übertragung.
Zum anderen gelten andere typische Winter-Begleiterscheinungen – trockene Heizungsluft, Sonnen-, Frischluft- und Bewegungsmangel – als übliche Verdächtige, dem Ausbruch einer Erkältung Tür und Tor zu öffnen.
Ob das Frieren als typische „Winter-Nebenwirkung“ – begünstigt beispielsweise durch besagte nasse Haare – eine Erkältung fördert oder nicht, darüber findet man viele geteilte Meinungen.
Dennoch sollte auf das Schwimmen „nur“ aus Angst vor möglichen Erkältungen nicht verzichtet werden!
Winterzeit = Ideale Schwimm(kurs)zeit
Denn einerseits ist der Winter prinzipiell sogar die ideale Zeit für einen Schwimmkurs (wer will stattdessen schon lieber im Frühling oder Sommer in der warmen Schwimmhalle sitzen, während draußen die Sonne scheint und Spielplatzwetter lockt?), andererseits ist jedes sportliche Angebot fürs Kind gut und wichtig, gerade in der eher bewegungsarmen, dunklen Jahreszeit!
Wen es beruhigt: Mit etwas Übung können Kinder aktiv etwas dafür tun, dass sie ohne beim oder nach dem Schwimmen zu frieren und damit vielleicht seltener erkältet über den Winter kommen:
1. Frieren vermeiden
Schaden wird es wohl auf keinen Fall, mögliches Frösteln zu umgehen, und wenn es auch „nur“ dem Wohlempfinden zugute kommt, denn wer empfindet Frieren schon als angenehm?
Nicht nur während des Aufenthalts in der Schwimmhalle, sondern auch danach sollte es daher bei Bedarf heißen: „Warm einpacken!“.
Eine hoch schließende, dem Wetter angepasste Winterjacke, Handschuhe und ein Schal schützen nach dem häufig als anstrengend empfundenen Bahnen-Ziehen und Toben im Wasser vor durchdringender Kälte.
Ergänzend dazu sollten wetterfeste Schuhe getragen werden, in denen auch bei Schneematsch-Wetter die Füße warm und trocken bleiben, und unbedingt eine Mütze.
Ein heißer Schluck Tee aus der Thermoskanne vertreibt dazu auch von innen zuverlässig aufkommendes Frösteln.
Vorher in der Schwimmhalle, während „Wasserpausen“ auf der Bank oder beim Warten auf den nächsten Sprung ins kühle Nasse, sollten Kinder darauf achten, dass sie nicht frösteln oder kalte Zugluft abbekommen. Ein großes extra Handtuch zum Über-die-Schultern-legen kann bei „Landgängen“ eine Wohltat sein.
2. Umziehen mit System und Bedacht
Wie schnell landet ein T-Shirt in einer Wasserlache auf dem Boden der Umkleidekabine?
Wie oft liegt der nasse Badeanzug versehentlich auf der trockenen Jeans oder es wird mit bereits angezogenen Socken aufs klamme Handtuch getappt?
Feuchte Kleidung ist nach dem Schwimmen unangenehm zu tragen und führt schnell zum Frösteln.
Da es arg viel verlangt wäre, von einem Dritt- oder gar Erstklässler ein perfekt organisiertes „Umzieh-System“ zu erwarten inklusive einer sinnvollen Reihenfolge von Abtrocknen und Hineinschlüpfen in (hoffentlich noch) trockene, zuvor durchdacht zurecht gelegte Anziehsachen, sollte dies schlicht und einfach mit den Kindern besprochen und mehrmals geübt werden.
Idealerweise unter realen Bedingen in der Schwimmhalle, alternativ besser zu Hause als gar nicht.
3. Haare sorgfältig trocknen
Lange Haare und Schwimmen und Winter – diese Kombination ist wohl seit je her ein mitunter schwieriges Thema für sich.
Wir haben diesem vor längerer Zeit einen ausführlichen Artikel gewidmet, der seitdem nicht an Aktualität verloren haben dürfte und HIER zu finden ist!