Grillen, das ist und bleibt für viele einfach der Inbegriff von Sommer. Kaum erlauben die ersten warmen Sonnenstrahlen längeres Im-Garten-verweilen, duftet es allerorts nach Kohle und Grillwurst. Wo man hinschaut, kommt bei Sommerwetter Köstliches auf den Rost. Und egal ob Sommerfest oder Party unter Freunden. Wo Menschen in der warmen Jahreszeit zusammen kommen, ist der Grill häufig nicht weit.
Dann sitzt man zusammen. Dann lässt man es sich gemeinsam schmecken. Und zwischen netten Gesprächen und dem einen oder anderen kühlen Getränk bietet das entspannte Zubereiten und Essen einen geselligen Rahmen.
Am Ende des Tages sind dann hoffentlich nicht nur alle satt, sondern auch zufrieden. Erwachsene, die keine Küche aufräumen müssen. Kinder, die sich vorm Schlafengehen glücklich die Ketchup-Schnute säubern. Und anschließend vielleicht von Stockbrot und Marshmallows träumen.
Was hoffentlich jedoch nicht passiert ist und woran man nur ungern denkt? Dass beim Grillen immer auch Gefahren lauern! Durch den unvorsichtigen Umgang mit Grillanzündern, durch heiße Werkzeuge und Fettspritzer für Erwachsene einerseits. Und für Kinder, die ohne Rücksicht auf den Grill herumtoben, andererseits.
Wie man jedes Grillen – auch mit Kindern – jedoch zur sicheren Angelegenheit macht?
Indem man einerseits den Nachwuchs konsequent von der heißen Gefahrenquelle fernhält. Und andererseits für Notfälle gewappnet ist, sollte es dennoch mal zu einer schmerzhaften Verbrennung kommen.
Ein sicherer Grill und sein idealer Standort
Ein Grill, der umfallen kann, bedeutet eine enorm große potentielle Gefahr. Nicht nur für Kinder! Daher muss jeder Grill im Einsatz zum einen in sich stabil und intakt sein. Bedenklich und vor jedem Anzünden daher auszuschließen sind lose Schrauben, rostige Stellen oder morsch gewordene Standbeine.
Zum anderen sollte jeder Grill auf ebenem, befestigtem, feuerfestem Untergrund stehen. Und zwar unter freiem Himmel! Denn unter einer Markise, einem Sonnenschirm oder einem Hausvorsprung ist die ausreichende Belüftung nicht unbedingt gegeben.
Besonders für den Kohlegrill sollte man außerdem ein windstilles Plätzchen wählen, damit es nicht zu übermäßigem, gefährlichem Funkenflug kommen kann. Zum Anzünden sollte man nur für diesen Zweck vorgesehene Grillanzünder nutzen. Und angebrochene Packungen derer danach unverzüglich außer Reichweite von Kindern positionieren.
Wer einen Gasgrill bedient, muss mit dessen Handhabung vertraut sein. Vor der Inbetriebnahme daher: Gründlich einweisen lassen und/oder die Gebrauchsanleitung studieren!
Jeder tut zudem gut daran, am Grill Handschuhe, Schürze und geschlossene Schuhe zu tragen. Schließlich kann es immer mal zu Fettspritzern oder Funken kommen, die zu schmerzhaften Verbrennungen führen. Und überdies Flecken oder gar Löcher in der Kleidung hinterlassen können.
Damit das Wenden des Grillgutes unkompliziert und verbrennungsfrei gelingt, ist ein zweckmäßige Grillbesteck immer eine äußerst sinnvolle Investition.
„Bis hier hin und nicht weiter!“
Stets sollte man für den Grill einen Standort wählen, der nicht auf oder an einem Laufweg liegt. Ideal ist vielmehr eine Ecke im Garten, die ohnehin an zwei Seiten durch die Grundstückseinfassung begrenzt ist.
Für die Kleinsten ist überdies eine deutliche Markierung wichtig, bis auf welche Entfernung sie sich dem Grill nähern dürfen. „Bis hierhin ist „Spielplatz“. Ab hier ist rund um den Grill eine ausgedehnte Tabuzone, in die nur der grillende Erwachsene hinein darf!“
Legen Sie diese deutliche Grenze für ältere Kinder mündlich fest. Oder nutzen Sie besonders mit kleinen Kindern für eine klare Markierung, was im Garten zu finden ist. Beispielsweise zwei Gartenstühle, zwischen die man kurzerhand einen Stock legt oder ein Springseil spannt.
Kommt es dabei zu wiederholten „Grenzüberschreitungen?“
Natürlich brauchen Kinder Eltern, die im Alltag mal Spaß verstehen und geduldig sind. Sie müssen aber auch wissen, wo der Spaß aufhört und selbst gelassenste Eltern vor Sorge unleidlich werden.
Kurzum: Musste man Kinder bereits mehrmals ermahnen, dass sie sich doch bitte vom Grill fernhalten sollen? Dann darf man ruhig die sprichwörtliche Reißleine ziehen und umgehend die Grillparty verlassen. Das ist bitter für alle Beteiligten. Aber hoffentlich lehrreich. Und allemal besser, als dass etwas passiert.
Den Grill beaufsichtigen, bis die letzte Glut erloschen ist
Ebenso wichtig ist, dass (mindestens) immer ein Erwachsener klar erkennbar die Aufsicht am Grill übernimmt. Niemals sollte es vorkommen, dass der Grill unbeaufsichtigt in einer Ecke vorheizt. Womöglich während die Kinder drumherum spielen und Eltern ins Gespräch vertieft dem Geschehen den Rücken zukehren.
Wer in größerer Runde den Grill beaufsichtigt, sollte sich seiner Verantwortung dabei absolut bewusst sein. Und aktiv eine Ablösung oder Vertretung bestimmen, wenn er sich anderen Dingen widmen möchte.
Ebenso selbstverständlich sollte jemand die Aufsicht über den Grill übernehmen, sobald das letzte Würstchen verspeist ist. Jeder Grill ist schließlich noch eine Weile heiß. Und beim Kohlegrill kann es lange dauern, bis wirklich die letzte Glut erloschen ist.
Kinder müssen wissen: Kokeln, Zündeln, Experimentieren sind immer tabu!
Zumindest ohne Aufsicht Erwachsener. Denn leider ist es so, dass Feuer – ebenso wie Wasser – eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf manche Kinder ausübt. Ist noch Glut unter der Asche, ist es für viele verlockend, diese wieder zu einem kleinen Feuer zu entfachen. Aus dem im schlimmsten Fall ein großes Feuer werden kann… .
Wenn Sie wissen, dass Ihr Kind Freude daran hat, dann lassen Sie es altersgerecht und unter Aufsicht mit Feuer hantieren. Ein Stockbrot zu rösten ist eine schöne Art und Weise, ein wenig Lagerfeueratmosphäre am Grill zu erzeugen. Und gleichsam der kindlichen Zündel-Leidenschaft ein wenig entgegenzukommen. Umgekehrt muss jedoch Folgendes glasklar sein. Ohne Aufsicht Erwachsener sind Feuer, Funken und Glut immer und unter allen Umständen absolut verboten!
Und wenn es doch mal zu einer Verbrennung kommt?
Eine wichtige Regel, die schon Kinder kennen sollten? Wo Fett im Spiel ist, darf man niemals mit Wasser löschen! Jeder kennt wohl die dramatischen Bilder, die zeigen, was passiert, wenn man genau das versucht. Besser? Flammen mit einer geeigneten Decke ersticken, den Deckel vom Grill schließen, um die Sauerstoffzufuhr einzuschränken, oder Löschsand einsetzen.
Und wenn es doch mal zu einer – hoffentlich – kleinen, aber sehr schmerzhaften Verbrennung gekommen ist? Dann sollte auch einem abgelegenen Grillplatz etwas zum Kühlen vorhanden sein. Wenigstens sollte man die Brandwunde ausreichend lange mit kaltem Wasser kühlen. Und im Zweifelsfall natürlich zeitnah einen Arzt aufsuchen.
Bildquelle: © unsplash/Bruno Kelzer