Eben war der Himmel noch strahlend blau und die Temperaturen angenehm – und plötzlich ziehen schwarze Wolken auf, die nichts Gutes verheißen!
Kein Problem, wenn der Weg ins eigene Zu Hause kurz ist; sehr unangenehm jedoch, wenn man just zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, am Badesee weilt oder sich anderweitig auf freier Flur befindet.
Nicht immer ist auf den Wetterbericht Verlass und so kann es besonders im Sommer vorkommen, dass man vom Naturereignis Gewitter überrascht wird.
Tritt dies ein während Kinder allein – sprich: mit Gleichaltrigen, aber ohne Eltern – unterwegs sind, kann der Nachwuchs in Gefahr geraten.
Umso wichtiger ist es, dass jedes Kind frühzeitig weiß, wie es sich in so einer Situation richtig verhält, damit es sich nicht unnötig weiter in Gefahr begibt, während Eltern sich mächtig Sorgen machen müssen.
Verstanden und verinnerlicht: Regeln, die lebenswichtig sein können
Seinen Kindern wichtige Regeln mit auf den Weg geben zu wollen, ist das Eine.
Dass diese auch verinnerlicht, ernst genommen und im Bedarfsfall umgesetzt werden, steht jedoch manchmal auf einem anderen Blatt.
Soll heißen: Regeln machen nur Sinn und werden nur dann befolgt, wenn sie verstanden und eingesehen werden!
Für Eltern ist es daher wichtig, sich bei Bedarf selbst vorab in die Thematik „Gefahren und Verhalten bei Gewitter“ einzulesen, damit kein Nachfragen nach einem eventuellen „Warum?“ unbeantwortet bleiben muss.
Regel Nummer 1: Am sichersten ist man bei Gewitter in geschlossenen Gebäuden und Autos.
So schnell wie möglich sollten diese daher zum eigenen Schutz aufgesucht werden.
Erklären Sie Ihren Kindern: Wenn diese mit anderen spielend unterwegs sind, während ein Gewitter aufzieht, besser mit zum nahe wohnenden Freund oder zur Freundin gehen und von dort aus die Eltern verständigen – zur Sicherheit besser mit dem Handy als über den Festnetzanschluss –, dass alles in Ordnung ist, als alleine noch lange Strecken zu Fuß oder mit dem Rad bis zum eigenen Zuhause zurück zu legen.
Regel Nummer 2: Sofort raus aus dem Wasser!
Wenn Kinder schon alleine zum Badesee, an der Strand oder ins Freibad gehen können, sollten sie diese wichtige Baderegel kennen, aber es kann nie schaden, es immer mal wieder zu erwähnen: Beim ersten Anzeichen eines nahenden Gewitters das Wasser umgehend verlassen und Wasser auch anderweitig – zum Beispiel die Duschen – meiden.
Regel Nummer 3: Nie der höchste Punkt in der Landschaft sein!
Das heißt: Gegebenenfalls hinunter von Hügeln und anderen Erhöhungen. Aber was tun, wenn man auf einer freien Fläche – einem Feldweg beispielsweise – unweigerlich selbst den höchsten Punkt bildet?
Wenn es gar keinen Ausweg gibt, Folgendes beherzigen: Sich klein machen, sprich möglichst klein zusammen hocken, Füße und Extremitäten dicht beieinander halten.
Die Knie mit den Armen umfassen und den Kopf auf oder zwischen die Knie legen und sich dabei einzeln – nicht zusammen mit anderen in Gruppen – mit mehreren Metern Abstand zueinander hinhocken.
Üben Sie dies doch mal zusammen mit Ihrem Kind!
Regel Nummer 4: Unter Masten und einzelnen Bäumen – egal ob Eichen oder Buchen! – keinen Schutz suchen!
Auch wenn man dann nicht mehr die höchste Erhebung bildet, birgt das Unterstellen Gefahren.
Zum einen besteht die Gefahr des Blitzschlags, dessen Spannung sich vom Baum oder Mast aus ausbreitet. Je weiter man dann von einem getroffenen Mast oder Baum weg steht, desto besser.
Zum anderen geht ein kräftiges Gewitter oft mit starkem Wind einher. Die Folgen sind leicht auszumalen: Herabstürzende Äste bis hin zu umfallenden, entwurzelten Bäumen können zur lebensbedrohlichen Gefahr werden.
Regel Nummer 5: Sich von metallischen Gegenständen trennen, die den Strom leiten und damit zu Verbrennungen führen können, wenn sie in Berührung mit der Haut stehen.
Dies gilt für Sportgeräte (wie Golfschläger), Fahrräder und Handy ebenso wie für den Regenschirm.
Regel Nummer 6: Zelte verlassen und in einem geschlossenen Gebäude (idealerweise mit Blitzableiter) oder in einem Auto Schutz suchen – auch wenn es sich um ein Cabrio handelt.
Besonders wichtig sind die Verhaltensregeln daher bei einem (sommerlichen) Zeltlager, denn im Zelt ist man der Natur und dem Wetter viel stärker ausgesetzt als in einem festen Gebäude. Dies gilt für mögliche Blitzschläge natürlich ebenso wie für „Nebenwirkungen“ eines Sturms.
Es gilt: Zelte verlassen, sobald ein Gewitter aufzieht, und ein schützendes Gebäude – ansonsten Wohnwagen oder Auto – aufsuchen. Von dort aus kann man dann übrigens gefahrlos mit dem Handy telefonieren, um besorgten Eltern daheim mitzuteilen: Es ist alles in Ordnung!
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