Mit einem Neugeborenen ist manchmal schon der ganz normale Alltag nicht leicht zu bewältigen. Ganz einfach, weil Baby häufig seinen Rhythmus vorgibt, alle Aufmerksamkeit fordert und alle freien Hände in Anspruch nimmt. Da muss die Bügelwäsche eben mal warten, die Küche bleibt länger kalt als geplant. Und Termine punktgenau einzuhalten, kann plötzlich eine echte Herausforderung sein.
Noch unmöglicher erscheint es einem da womöglich, mehrere Tage im Voraus außerhalb der eigenen vier Wände zu organisieren. Beispielsweise dann, wenn ein mehrtägiger Besuch bei der Familie zum Weihnachtsfeste ansteht.
An sich ist dies natürlich eine wunderbare Sache, wenn alle zusammenkommen. Dann gibt es stets ein großes Hallo, man erfährt spannende Neuigkeiten und genießt eine Auszeit vom Alltag.
Und hat just ein winziger neuer Erdenbürger den Familienkreis vergrößert? Dann ist so ein Weihnachtsfest natürlich die perfekte Gelegenheit, diesen jener Verwandten vorzustellen, die man nur alle Jubeljahre mal sieht.
Je kürzer die Geburt jedoch zurück liegt, je anstrengender die Nächte, desto mehr Rücksichtnahme können junge Eltern erwarten. Und darüber hinaus tatkräftige Unterstützung bei der Organisation. Schließlich soll Weihnachten die Zeit der Stille, der Harmonie und der Freude sein. Und nicht die des Stresses, der Überforderung und des Haareraufens.
Wie das gelingt? Hoffentlich so:
1.) Kein Kopfzerbrechen wegen der Geschenke!
Als junge Eltern merkt man womöglich, wie materielle Dinge seit der Ankunft des kleinen Schatzes in den Hintergrund rückten. Schmuck, Kleidung und andere Luxusgüter verlieren an Bedeutung und sind plötzlich weniger begehrt unterm Weihnachtsbaum. Und zum Lesen eines guten Buchs fehlen plötzlich ohnehin Zeit und Ruhe.
Natürlich werden frischgebackene Großeltern aber trotzdem etwas schenken wollen. Dem Baby selbst und dessen Eltern. Dann wünschen Sie sich doch das, was Ihnen im Moment am meisten fehlt! Zeit zu zweit, ein Gutschein für ein Abendessen oder ein Besuch im Thermalbad, während Oma und Opa babysitten. Oder einen Zuschuss für die erste Sommerreise zu dritt.
Und fürs Baby selbst? Das benötigt weder das x-te Spielzeug noch den zehnten Strampelanzug. Ein vernünftiges Geschenk ist hingegen eines, von dem es dann etwas hat, wenn es etwas älter ist. Sei es ein Gutschein für die erste Schaukel im Garten oder Geld fürs Sparbuch.
Und was schenkt man umgekehrt den eigenen Eltern, die nun Oma und Opa sind? Auch ohne deren konkrete Wünsche hat man es im Grunde leicht. Viele Großeltern gehören schließlich zur Generation „Wir haben alles. Wir brauchen nichts.“. Und da ist gemeinsam verbrachte Zeit doch immer das schönste Geschenk. Vor allem, wenn Oma und Opa ihre Enkelkinder nur selten sehen können. Basteln Sie doch einen Gutschein für eine gemeinsame Unternehmung im nächsten Sommer. Laden Sie die Schwiegereltern zu einer gemeinsamen Wanderung mit Einkehr ein oder zu etwas anderem, das allen Freude macht.
2.) Wo kann Baby in Ruhe schlafen?
Übernachtungen mit Baby außerhalb der eigenen vier Wände scheinen immer eine große Herausforderung darzustellen. Dabei gilt: Je jünger das Baby, desto einfacher ist es im Grunde. Für die Allerkleinsten braucht es noch kein Reisebett. Sie können gegebenenfalls in der Tasche vom Kinderwagen schlafen. Sofern diese denn über eine feste Matratze verfügt und sonstigen Anforderungen an einen sicheren Schlafplatz genügt. Oder aber im Elternbett, sofern man einige Sicherheitsregeln beherzigt. Dazu gehören Folgende:
a.) Das Baby darf nicht überhitzen! Der Raum sollte daher kühl sein und das Baby sollte in seinem Schlafsack statt unter Mamas oder Papas Decke schlafen.
b.) Das Baby darf natürlich nicht aus dem Bett fallen können und sollte daher zwischen seinen Eltern liegen.
c.) Wenn Baby mit im Bett schläft, sind Alkoholgenuss und Rauchen für Eltern davor natürlich tabu. Gleiches gilt selbstredend für Drogen und Medikamente wie Schlafmittel.
d.) Das Baby schläft in Rückenlage auf einer herkömmlichen, festen Matratze, in die es nicht einsinken kann. Es darf sich nichts in seiner unmittelbaren Umgebung befinden, das die Frischluftzufuhr behindern könnte. Dazu gehören beispielsweise Kissen, Stofftiere oder Schmusetücher.
Darüber hinaus sollte man im Vorfeld klären, wo Baby tagsüber ungestört schlafen kann, wenn ihm der Familientrubel zu groß wird. Wie und wo kann man dazu das Wickeln, Baden und Anziehen am komfortabelsten für alle erledigen? Und was ist im Haushalt eventuell nicht vorhanden, das junge Eltern besser mitbringen?
3.) Bitte nur angucken!
Auch wenn es verständlich ist, dass jeder das Baby mal auf den Arm nehmen möchte. Der Nachwuchs selber ist davon vielleicht gar nicht begeistert. Und selbst wenn dieser sich gelassen zeigt? Dann sollte man in der Erkältungszeit dennoch kein unnötiges Infektionsrisiko durch zu viel körperliche Nähe mit vielen Menschen eingehen.
4.) Keine Panik im Vorfeld! Für jeden „Notfall“ findet sich bei Bedarf eine Lösung.
Es ist gut und wichtig, dass die Gedanken junger Eltern ständig um den Nachwuchs kreisen. Man sollte sich jedoch nicht das Leben schwer machen, indem man ständig vom schlimmsten Fall ausgeht. Jeder kann mal etwas vergessen – und das ist selbst unterwegs mit Baby in der Regel kein Beinbruch!
Feuchttücher vergessen? Dann tut es doch auch ein Waschlappen. Kinderärztliche Notdienste gibt es praktisch überall, sollte fern des Heimatorts etwas mit dem Baby sein. Windeln bekommt man feiertags auch an manch einer großen Tankstelle. Oder in sonn- und feiertags geöffneten Drogeriemärkten und anderen Geschäften in großen Bahnhöfen und Flughäfen. In puncto Babynahrung kann überdies die Notdienst habende Apotheke eine Anlaufstelle sein. Und vielleicht wohnen in der Nachbarschaft der Gastgeber sogar nette Familien mit Baby, die kurzfristig gerne aushelfen?
5.) Wenn alles anders kommt als geplant…
Im Winter kann das Reisen besonders strapaziös sein. Autofahren im Dunkeln empfinden viele ohnehin anstrengender als bei Tageslicht. Zudem können Schneefall und Glatteis auf den Straßen drohen. Und dann kommt es gerne mal zu Verzögerungen und Ausfällen im Bahnverkehr oder zu Unvorhersehbarkeiten auf der Autobahn.
Natürlich möchte man Weihnachten dennoch mit den Liebsten verbringen. Doch niemals sollte man sein Baby und sich selbst vermeidbaren Stress- und Gefahrensituationen aussetzen, wenn man ein schlechtes Bauchgefühl hat. Dann sollte man sich hingegen erlauben dürfen, geborgen zu Hause zu bleiben. Zum Glück ist man heutzutage trotz moderner Medien, Videochat etc. dennoch so gut wie dabei. Und kann danach am nächsten freien Wochenende vielleicht die Familienfeier nachholen, wenn die Wetterlage sich wieder freundlicher darstellt.
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