Babys können noch nicht sprechen. Aber sie haben andere Möglichkeiten, ihr Wohlbefinden auszudrücken und ihr Unwohlsein kundzutun. Einen fröhlichen Gesichtsausdruck zu interpretieren ist dabei für Eltern die wesentlich leichtere Aufgabe. Strahlt Baby einen an oder lächelt es selig im Schlaf, ist seine Welt in Ordnung. Schreit es hingegen, lässt sich kaum beruhigen? Dann ist etwas mehr Erfahrung und Fingerspitzengefühl, mitunter auch Fantasie und Raten ins Blaue gefragt. Hat Baby Bauchschmerzen? Ist es übermüdet, überdreht und findet nicht in den Schlaf? Das sind die eher komplizierten Fälle. Viel einfacher ist es da meist, den Nachwuchs glücklich zu machen, wenn sich schlichtweg sein leerer Magen meldet. Oder ihm der dicke Pullover zu warm oder das dünne Jäckchen zu luftig ist.
Doch gerade Letzteres stellt junge Eltern immer wieder vor Herausforderungen. Wie kleidet man Baby im Winter richtig und passend? Babys brauchen doch noch so viel Wärme! Kann da des Guten eigentlich zu viel sein? Die Antwort lautet eindeutig: Ja! Und Genaueres dazu gibt es – unter anderem – im Folgenden dazu.
Der bewährte „Zwiebellook“. Denn: Flexibilität ist alles!
Wir kennen es von uns selbst. Gehen wir raus zum Auto, ziehen wir bei Kälte die dicke Jacke an. Um sie kurz darauf wieder abzulegen, weil die Heizung nach einigen Kilometern für Wohlfühltemperaturen im Wageninneren sorgen wird. Für uns Große ein Leichtes, das nicht mehr bedeutet als ein paar selbstverständliche Handgriffe.
Babys können sich jedoch diesbezüglich nicht selbst behelfen. Und daher sollte es selbstverständlich sein, dass Eltern die Mühe nicht scheuen, Baby stets passend zur Umgebungstemperatur „einzupacken“. Beziehungsweise auch wieder „auszupacken“! Je einfacher und flexibler das im Einzelfall gelingt, desto besser.
Im konkreten Beispiel bedeutet es beispielsweise: Den Nachwuchs am besten in seiner „Drinnen-Kleidung“ in die Babyschale legen. Und ihn dann mit einer Mütze und einer dicken Decke auf dem Weg zum Auto gegen Kälte schützen. Diese kann man später einfach entfernen, während man extra anhalten müsste, um Baby seine Winterjacke auszuziehen.
Idealerweise überlegt man sich bereits beim morgendlichen Anziehen, was der Tag so bringt. Ein Besuch bei Oma und Opa, in deren Wohnräumen es eher kalt ist? Dann sind ein Strickjäckchen und ein paar dickere Socken ideal für eine kurzfristig zusätzliche Schicht zum „Zwiebellook“. Ist hingegen ein Shoppingbummel angesagt, bei dem es oft hinein in warme Kaufhäuser geht? Und zwischendurch immer wieder in die Kälte? Dann sind ein Fußsack und eine Jacke oder ein Schneeanzug angebracht, die sich unkompliziert öffnen und schnell wieder schließen lassen.
Ab wann darf Baby überhaupt hinaus in die Kälte?
Im Grunde spricht nichts dagegen, schon im ersten Lebensmonat Kinderwagentouren mit dem Neugeborenen zu unternehmen. Sofern es mollig aufgehoben ist. Und nicht gerade sehr widrige Wetterverhältnisse herrschen, bei denen man selbst auch nicht freiwillig raus gehen möchte. Sturm, starke Niederschläge oder eisige Kälte beispielsweise. Alles andere sollte mit einem guten Kinderwagen und passender Ausstattung kein Hindernis sein.
Dabei sollte man die wärmende Wirkung eines Lammfells und eines modernen Thermo-Fußsacks eher über- als unterschätzen. Fußsack plus Winterjacke kann in unseren Breitengraden im Winter durchaus zu viel des Guten sein. Sollte es hingegen unterwegs doch mal unerwartet kühl werden? Dann leistet eine mitgeführte dünne Decke als weitere Schicht im „Notfall“ immer gute Dienste.
Achten sollte man in jedem Fall darauf, dass Baby ein witterungstaugliche Mütze und gegebenenfalls Handschuhe trägt. Eine altersgerechte Pflegecreme und ein Lippenpflegestift beugen zudem rauer, trockener Haut durch Winterkälte vor.
Zu Hause: Achtung bei kalten Fußböden!
Üblicherweise sind Wohnungen hierzulande so gut geheizt, dass man im Winter ohne wirklich dicken, wärmenden Strick gut auskommt. Jeans, Langarmshirt, ein dünner Pullover eventuell mit Wollanteil. So sieht wohl das Wohlfühl-Daheim-Outfit vieler aus. Funktional, bequem, mit viel Bewegungsfreiheit, das einen auch bei der Hausarbeit nicht ins Schwitzen bringt.
Kommt ein neuer kleiner Erdenbürger ins Haus, muss man nicht gleich die Heizung höher drehen. Das wäre nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch überflüssig. Natürlich brauchen Babys es wärmer als Erwachsene. Schließlich schlafen sie noch viel und bewegen sich wenig. Eine gute Faustregel ist daher, ähnliche Maßstäbe wie für das eigene auch für Babys Outfit anzusetzen. Plus eine Schicht mehr! Ein Langarmbody unter Shirt und Strampelanzug beispielsweise sollte Babys Wohlbefinden Genüge tun.
Ein dünnes Mützchen dazu ist auch drinnen nicht verkehrt, auch wenn dies zunächst vielleicht seltsam anmutet. Mützen sind schließlich die typischen „Draußen-Accessoires“. Doch Babys Kopf ist verhältnismäßig zu seinem restlichen Körper groß. Und dadurch kann über diese Hautfläche viel Wärme verloren gehen. Zudem haben die wenigsten Babys schon so viele Haare, dass diese effektiv dem Wärmeverlust entgegen wirken könnten. Darum: Auch drinnen ist in den ersten Monaten ein Mützchen praktisch ein Muss. Wie dick oder dünn, wärmend oder nicht, darüber entscheidet die Jahreszeit beziehungsweise die herrschende Raumtemperatur.
Und noch etwas ist für viele auch in an sich gut beheizten vier Wänden unverzichtbar. Etwas, damit die Füße warm bleiben. Hausschuhe, Socken, Hüttenschuhe. Wird es einem schnell ungemütlich ohne, weil die Böden kalt sind? Dann sollte man dies unbedingt berücksichtigen, wenn Baby viel auf dem Boden liegt und spielt. Und dabei auch schon mal einschläft… . Eine Krabbeldecke aus Baumwolle kann da zu wenig Schutz gegen aufsteigende Kälte bieten. Eine zusätzliche Wolldecke oder eine Schaumstoffmatte ergänzen diese darunter dann sinnvoll.
So schläft Baby nachts warm und – hoffentlich – zufrieden
Frische, kühle Luft ist wichtig für wohltuenden Schlaf. Das gilt auch für die Kleinsten. Schläft Baby warm umhüllt im Schlafsack und mit Mützchen auf dem Kopf, kann daher ruhig ein Fenster leicht gekippt sein. Sofern von dort aus keine Zugluft auf Babys Schlafplatz zu fallen droht! Der Schlafsack ist dabei immer die bessere, sicherere Alternative zur Bettdecke, die verrutschen oder über Babys Gesicht gelangen könnte. Ein Schlafanzug und ein leichter Body dazu genügen, damit Baby sich bei Temperaturen wohlfühlt, bei denen auch Eltern gut schlafen.
Badezeit!
In einer Situation sollte man Babys Wohlfühltemperatur besonders im Blick haben. Dann nämlich, wenn – häufig abends – Badezeit für den jüngsten Spross der Familie ist. Die frühen Abendstunden bieten sich deshalb an, weil Baby im warmen Wasser gerne müde wird, gar eindöst. Doch friert es danach, wenn es aus dem Wasser muss, wird es seinem Unmut deutlich Ausdruck verleihen! Und vermutlich wieder hellwach sein.
Heizen Sie das Badezimmer daher auf konstante etwa 24°C vor. Vermeiden Sie Zugluft, indem sie Fenster und Türen geschlossen halten. Und legen Sie alles so bereit, dass Sie Baby aus dem Wasser kommend gleich ins warme Handtuch hüllen können. Ehe es an einem warmen Platz Windel, Body und einen frischen Schlafanzug für die Nacht bekommt.
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