Wer Zwillinge erwartet, für den stellen sich andere Fragen als für Eltern, die „nur ein Kind auf einmal“ bekommen.
- „Wird die Geburt vor dem errechneten Termin stattfinden?“
- „Ist eine Geburt auf natürlichem Weg dennoch wahrscheinlich?“
- „Wird es mit dem Stillen klappen?“
- „Und wie gelingt der Alltag, wenn man zwei Babyschalen schleppen, einen Zwillingskinderwagen manövrieren, zwei schreiende Babys trösten muss?“
Sicherlich bedeuten Zwillinge kürzere Nächte, weniger Schlaf, doppelte Sorgen. Aber eben auch doppeltes Babyglück.
Und nicht per se ist alles doppelt aufwändig, anstrengend, teuer! Aber: Andere Fragen als bei im größeren Abstand geborenen Kindern werden sich auch viele Jahre später immer wieder stellen.
„Wie regelt man das mit Zwillingen?“
Bei einem Kind stellt sich die eine oder andere der folgenden Fragen vielleicht gar nicht. Oder die Entscheidung fällt leichter als bei einem „Doppelpack“. Gemein haben aber wohl alle: Patentrezepte als Antworten für alle Lebenslagen gibt es nicht!
Was nie schadet? Gehen Sie auf Eltern in derselben Situation zu. Oder auf welche, deren Zwillinge schon älter sind. Von gemachten Erfahrungen anderer kann man schließlich immer profitieren. Und Eltern, die viele Jahre mit ihren Zwillingen erfolgreich meisterten, geben ihre Tipps und Erfolgs- wie Misserfolgserlebnisse sicherlich gerne weiter.
Zum Beispiel in puncto…
…Kinderarztbesuche
Nicht alles braucht man mit Zwillingen doppelt, aber vieles fällt naturgemäß doppelt an. Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt beispielsweise.
Da mag sich die Frage stellen:
Erledigt man diese mit beiden Zwillingskindern „in einem Rutsch“? Oder vereinbart man lieber zwei separate Termine dafür?Theoretisch sollte seitens der Praxis beides möglich sein. Daher sollte man gut überlegen, wie es für einen selbst mit möglichst wenig Stress zu bewerkstelligen ist!
- Wie kommt man zur Praxis?
Wie weit/anstrengend ist der Weg dorthin?
Möchte man zweimal in die Praxis fahren – oder lieber nur einmal?
Ist der Weg vom Parkplatz kurz genug, dass man ihn allein mit zwei Babyschalen bewältigen kann?
Oder nutzt man den Zwillingskinderwagen – egal, ob man zu Fuß, mit Bus oder Bahn oder Auto zur Praxis gelangt?
Bietet die Praxis dann ausreichend Platz dafür?
Gibt es gegebenenfalls einen Aufzug oder andere Möglichkeiten, mehr oder wenige Treppenstufen zu überwinden?
Oder besteht die Möglichkeit, den Kinderwagen vor der Tür sicher vor Dieben anzuschließen?
- Hat man das Gefühl, schnell alleine mit zwei (kleinen) Kindern überfordert zu sein?
Vor allem im Winter, wenn es gleich zwei Kinder an- und auszuziehen gilt?
Vor allem wenn Impfungen anstehen? Und so damit zu rechnen ist, dass die Kinder danach beide auf den Arm wollen?
Dann sollte man sich Hilfe ins Boot holen! Vom Papa der Kinder oder der Oma.
Entweder kommen diese mit in die Praxis. Oder sie betreuen das daheimgebliebene Kind zu Hause.
Sind Termin langfristig geplant, gibt es eventuell auch eine Freundin, die sich den Vormittag freihalten und unterstützen kann?
…Hobbys
Es ist so ungemein praktisch, wenn zwei Kinder zur selben Zeit in der Woche demselben Hobbys nachgehen! Der Fahrtweg lohnt sich doppelt. Vereinsveranstaltungen, Turniere, Weihnachtsfeiern oder Schülerkonzerte? Stets „ein Abwasch“. Und bei mehreren Kindern gibt es mitunter sogar „Mengenrabatt“, was die Mitgliedsbeiträge oder andere Kosten betrifft.
Aber was, wenn die Interessen nun einmal grundverschieden sind? Dann sollte man es den Kindern frühzeitig ermöglichen, in diesem Punkt getrennte Wege zu gehen! Vielleicht bedeutet dies höhere Ausgaben, mehr Fahrerei, weniger eigene Freizeit. Und so sind unterm Strich vielleicht weniger Freizeitaktivitäten für den einzelnen „drin“.
Aber: Hobbys sollten schließlich Spaß machen, zu eigenen Interessen, Vorlieben, Talenten passen.
Und die können sich auch bei Zwillingen gehörig unterscheiden.
…Kleidung
Wohl an keiner Frage scheiden sich die Geister so sehr, wenn es um Zwillinge geht, wie an der Kleidungsfrage.
Ob ein- oder zweieiig: Haben Zwillinge dasselbe Geschlecht, kann man ihnen meist dasselbe anziehen. Sind sie auch nicht exakt gleich groß und schwer, sind die Unterschied in Größe und Gewicht häufig nur gering. Ob man das mag, ist natürlich Geschmackssache.
Praktisch ist es allemal, ein Teil gleich mehrmals zu kaufen, wenn es passt, gefällt und der Preis stimmt. Ob man es dann beiden Kindern am selben Tag anzieht, steht dann ja auf einem anderen Blatt.
Oft ist es auch ein guter Kompromiss, „ähnlich“ zu kaufen. Ein T-Shirt Modell in zwei Farben, eine Jeans einmal in blau und einmal in schwarz. Das macht den Einkauf leicht und effizient. Denn auch wenn man nicht alles wirklich doppelt braucht. Für zwei Kinder benötigt man eben doch mehr Klamotten im Schrank als für eins.
Übermorgen geht es weiter zum Thema an dieser Stelle mit den Stichpunkten „Freundeskreis“, „Schulklasse/Kindergartengruppe“ und „Geschenke“.
Bildquelle: © bigstock.com/ oksun70
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